Einmal drin - alles hin. An diese sexistische Losung glauben viele Menschen seit Jahrhunderten. Das Wort »Jungfernhäutchen« unterstellt, dass es sich erstens um ein verschlossenes Häutchen handelt (Achtung, könnte reißen!) und zweitens, dass nur »Jungfrauen« eins haben (Achtung, begehrt!). Auch heute noch zwingen Väter ihre Töchter zu Keuschheitsgelöbnissen, verkaufen einige Frauen* ihre »Jungfräulichkeit«, und unterziehen sich andere sogenannten Hymenrekonstruktionen, um die Familie nach der Hochzeitsnacht nicht mit einem weißen Laken zu enttäuschen. Dabei lässt sich nichts rekonstruieren, was nie dagewesen ist - denn das Jungfernhäutchen gibt es nicht.Das MaroHeft #2 setzt der grotesken Vorstellung von durchstoßenden Männern* und verletzlichen Frauen*, deren schambehafte Körpermitte von rosa Frischhaltefolie überzogen ist, die anatomische Realität entgegen. Ein breitbeiniges Heft!
Oliwia Hälterlein (*1986) bewegt sich in Text, Performance und sexueller Bildung an der Schnittstelle zwischen feministischen Themen und künstlerischen Konzepten. Sie arbeitet als Dramaturgin und organisiert die Workshopreihe »Femporn-wtf?!« zu Feminismus und Pornographie. oliwia-ismus.de
Aisha Franz (*1984), freischaffende Comicautorin und Illustratorin, publizierte bisher drei Graphic Novels, zuletzt »Where is Aisha«. Die englische Ausgabe ihres »Shit Is Real« war 2019 für den L. A. Times Book Award nominiert. 2020 ist sie Stipendiatin der Kulturverwaltung des Berliner Senats im Bereich Comic. fraufranz.com
Über den Autor
Oliwia Hälterlein (*1986) bewegt sich in Text, Performance und sexueller Bildung an der Schnittstelle zwischen feministischen Themen und künstlerischen Konzepten. Sie arbeitet als Dramaturgin und organisiert die Workshopreihe »Femporn-wtf?!« zu Feminismus und Pornographie. oliwia-ismus.de
Klappentext
Alles über ¿
blutbefleckte Laken
jungfräuliche Mythen
reißende Samthaargummis
elastische Frischhaltefolie
stoßende Schwerter
geraubte Blumen
ausgeleierte Muschis
angebissene Äpfel
lüsterne Heilige
& patriarchale Könige
Das Heft ist durchgängig von Aisha Franz illustriert. Es wird mit vielen Original-Druckgrafiken in 3 Sonderfarben gedruckt, hochwertig mit einer Fadenknotenheftung gebunden und hat einen abnehmbaren Schutzumschlag. Die Reihe »MaroHefte« knüpft zum 50.¿Verlagsjubiläum an die Reihe »Die Tollen Hefte« an! Die Ausgaben 1 bis 15 der »Tollen Hefte« erschienen in den 1990ern bei Maro (hg. von Armin Abmeier), die Folgenummern in der Büchergilde Gutenberg (ab 2012 hg. von Rotraut Susanne Berner). Mit Heft 50 wurde die Reihe im Jahr 2018 eingestellt.nnUnsere neuen »MaroHefte« bringen Essays und Illustrationen zusammen - zu Themen, die uns unter den Nägeln brennen: Populär-Relevantes, Abseitiges, Grundlegendes, Zeitloses, Absurdes oder Tabubehaftetes. Die Reihe wird herausgegeben von Sarah Käsmayr und Kolja Burmester.