In der Bibelauslegung der modernen westlichen Theologie spielt die spirituelle Erfahrung der Ausleger zumeist keine Rolle. Vor allem in der protestantischen Tradition hat sich die Bibelauslegung von Anfang an unter starkem Bezug auf die Wissenschaften entwickelt. Der Professor ist hier der Experte - nicht der Heilige! Ganz anders die Schriftauslegung der Ostkirchen. In bewusster Anknüpfung an ihre frühchristlichen Ursprünge zeichnet diese sich durch eine starke Bindung an die kirchliche und liturgische Erfahrung - an die Spiritualität der Gläubigen - aus. Ausgehend von diesem Befund untersucht die vorliegende Arbeit die spezifisch theologische Struktur der ostkirchlichen Bibelauslegung und fragt nach ihrem Beitrag zur Wiedergewinnung der Nähe von Schrift und Erfahrung im Westen.
Colin D. Bergen, Dr. theol. / Dr. phil. (2023), Université de Strasbourg / Universität Münster, hat evangelische und katholische Theologie sowie Philosophie studiert. Sein theologisches Hauptanliegen ist die gegenseitige Bereicherung der christlichen Konfessionen im ökumenischen Dialog.
Über den Autor
Colin Bergen hat evangelische und katholische Theologie sowie Philosophie studiert. Sein theologisches Hauptanliegen ist die gegenseitige Bereicherung der christlichen Konfessionen im ökumenischen Dialog.