Erstmalige literarische Verarbeitung:- des theoretischen Fundaments der RAF: Karl Marx und alle, die auf seinem Werk aufbauen- ungenutzter Quellen aus der Anwaltskorrespondenz- zahlloser Fotografien von 1967 bis 1977- der Tonbandaufzeichnung eines vollständigen Verhandlungstags des Stammheimer Prozesses- der Gefängnisarchitektur als Akteurin- des Deutschen Herbsts aus der Perspektive des Hochsicherheitstrakts
Stephanie Bart folgt in ihren Romanen der Spur des Widerstands. Auch in der Erzählung zurSache widmet sie sich dem Widerspruch zwischen dominanten gesellschaftlichen Kräftenund ihren Antipoden, hier: Gudrun Ensslin.Wir tauchen ein in die Atmosphäre der Bundesrepublik des Jahres 1972 und verfolgen ausder Subjektive von Gudrun Ensslin, was es bedeutet, wenn sich ein junger Mensch mit einemintakten Gewissen dazu entscheidet, die faschistische Kontinuität der Bundesrepublik nichthinzunehmen.Mit ihrer Sprache, deren Wucht wir aus der Ästhetik des Widerstands von Peter Weiss kennen,lässt die Autorin in einer trommelnden, singenden, rhythmischen Komposition aus historischemDokumentenmaterial und Schlüsselzitaten der linken Theorie die Figur der GudrunEnsslin vor unserem inneren Auge lebendig werden: von den bunten, gewaltfreien Protestenin der APO über die Baader-Befreiung (Gründung der RAF) und die 5 ½ Jahre ihrer Inhaftierungbis zu ihrem Tod im Stammheimer Gefängnis am 18. Oktober 1977.Stephanie Bart knüpft im Spiegel dieser Figur an eine gesellschaftliche Perspektive an, dienicht erst seit Heine, Büchner, Benjamin oder Brecht auf das gute Leben für alle zielt, das derMensch, laut Schiller, nur da zu leben imstande ist, wo er spielt.Spielerisch entfesselt Stephanie Bart in der Erzählung zur Sache ein Denken, in dem der immerzubemühte, aber nie verwirklichte Begriff der Würde des Lebens endlich laufen lernenkönnte: auf eine Zukunft zu, in der niemand zurückgelassen und das Ökosystem instand gehaltenwird, denn es ist fünf nach zwölf!
Nominiert für den Bayerischen Buchpreis in der Kategorie Belletristik 2023
STEPHANIE BART, geboren 1965 in Esslingen am Neckar, studierte Ethnologieund Politische Wissenschaften an der Universität Hamburg. Seit 2001 lebt siein Berlin. Für die Arbeit an »Deutscher Meister« erhielt sie das Stipendium desDeutschen Literaturfonds 2011 und 2012, für den Roman wurde sie mit demRheingau Literatur Preis 2014 ausgezeichnet.Für die Arbeit an Erzählung zur Sacheerhielt sie das Stipendium des BerlinerSenats 2015 und das Alfred-DöblinStipendium der Akademie der Künste2017.
Klappentext
Stephanie Bart folgt in ihren Romanen der Spur des Widerstands. Auch in der Erzählung zur
Sache widmet sie sich dem Widerspruch zwischen dominanten gesellschaftlichen Kräften
und ihren Antipoden, hier: Gudrun Ensslin.
Wir tauchen ein in die Atmosphäre der Bundesrepublik des Jahres 1972 und verfolgen aus
der Subjektive von Gudrun Ensslin, was es bedeutet, wenn sich ein junger Mensch mit einem
intakten Gewissen dazu entscheidet, die faschistische Kontinuität der Bundesrepublik nicht
hinzunehmen.
Mit ihrer Sprache, deren Wucht wir aus der Ästhetik des Widerstands von Peter Weiss kennen,
lässt die Autorin in einer trommelnden, singenden, rhythmischen Komposition aus historischem
Dokumentenmaterial und Schlüsselzitaten der linken Theorie die Figur der Gudrun
Ensslin vor unserem inneren Auge lebendig werden: von den bunten, gewaltfreien Protesten
in der APO über die Baader-Befreiung (Gründung der RAF) und die 5 ¿ Jahre ihrer Inhaftierung
bis zu ihrem Tod im Stammheimer Gefängnis am 18. Oktober 1977.
Stephanie Bart knüpft im Spiegel dieser Figur an eine gesellschaftliche Perspektive an, die
nicht erst seit Heine, Büchner, Benjamin oder Brecht auf das gute Leben für alle zielt, das der
Mensch, laut Schiller, nur da zu leben imstande ist, wo er spielt.
Spielerisch entfesselt Stephanie Bart in der Erzählung zur Sache ein Denken, in dem der immerzu
bemühte, aber nie verwirklichte Begriff der Würde des Lebens endlich laufen lernen
könnte: auf eine Zukunft zu, in der niemand zurückgelassen und das Ökosystem instand gehalten
wird, denn es ist fünf nach zwölf!